Wie lang soll ein lernförderliches Lehrvideo sein?
Über Sinneinheiten und die Unsinnigkeit von Minutenangaben
In den vergangenen Onlinesemestern waren asynchrone Lehrvideos ein wichtiger Bestandteil der digitalen Lehre – hin und wieder neunzigminütige Vorlesungsaufzeichnungen aus dem Archiv, vor allem aber selbstproduzierte Erklärvideos aus dem Homeoffice der Lehrenden. Solche Lehrvideos können auch zukünftig die Hochschullehre bereichern und als Elemente einer Blended-Lehrstrategie die Präsenzlehre ergänzen – zum Beispiel als Vorbereitung oder Vertiefung der Präsenzlehre. Alternativ lassen sich damit wissensvermittelnde Elemente aus der Präsenzlehre auslagern, um Raum für Interaktion und Transfer zu schaffen. In diesem Zusammenhang fragten und fragen sich viele Dozentinnen und Dozenten, wie lang ein Lehrvideo sein sollte, um studentisches Lernen möglichst wirkungsvoll zu unterstützen. Bewusst beantworten wir solche Fragen nicht quantitativ mit konkreten Minutenangaben, sondern argumentieren qualitativ über abgeschlossene Sinneinheiten. In diesem Beitrag wollen wir erklären, was wir unter solchen Sinneinheiten verstehen und wie diese gestaltet werden können, um lernförderliche Lehrvideos zu produzieren.