Funktionen des Schreibens im Forschenden Lernen
Ein Systematisierungsversuch am Beispiel eines schreibintensiven sozialwissenschaftlichen Lehrforschungsprojekts
Auf der Grundlage fach- und schreibdidaktisch reflektierter Erfahrungen in schreibintensiven sozialwissenschaftlichen Lehrforschungsprojekten widmet sich der vorliegende Beitrag dem Verhältnis von Forschen, Lernen und Schreiben in einem Ansatz Forschenden Lernens. Letzterer wurde im Rahmen eines Projekts qualitativer Forschung zum Engagement für Geflüchtete mit Studierenden der Sozialwissenschaft realisiert, so dass didaktische Gestaltungsmöglichkeiten exemplarisch aufgezeigt werden können. Der Fokus dieses Beitrags richtet sich nicht nur auf das Schreiben von forschungsbasierten Texten im Lernkontext, die der Veröffentlichung in verschiedenen Medien und Formaten dienten bzw. dienen sollten, sondern auf verschiedene Funktionen des Schreibens zur Unterstützung eines Forschenden Lernens im Prozess als Lern-, Strukturierungs-, Dokumentations-, Reflexions- und Interpretationsinstrument. Es wird reflektiert, wie Schreiben idealtypisch im Prozess forschenden und reflexiven Lernens begleitet und die verschiedenen Schritte und Produkte des Schreibens in didaktischer Absicht verknüpft werden können. Dabei können die Forschungslogik qualitativer Sozialforschung, Ansprüche wissenschaftlicher Veröffentlichungspraxen und die Begleitung des Lehr-Lern-Prozesses in ein spannungsreiches Verhältnis treten, das reflektiert wird. Überlegungen zum Umgang mit Forschungs-, Lern- und Beurteilungsansprüchen werden angestellt.